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Liszt, Chopin und Heinrich Heine:
Französische Verhältnisse.
Ein literarischer Klavierabend
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Paris das musikalische Zentrum Europas.
„Die edle Tonkunst überschwemmt unser ganzes Leben“, schrieb der scharfzüngige Heinrich Heine, „wie Heuschrecken kommen die Klaviervirtuosen jeden Winter nach Paris.“
Oft berichtete er von der musikalischen Saison in Paris in Zeitungsartikeln, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Liszts virtuoses Klavierspiel war nicht zu übertreffen,
„bei Liszt denkt man nicht mehr an überwundene Schwierigkeit ... es offenbart sich die Musik“. Noch mehr gefiel Heine Chopin, der „Raffael des Fortepiano“.
„Ein halbes Wort, ein halber Ton reichte aus, damit sie sich verstanden, und der Musiker antwortete mit überraschenden Erzählungen auf die Fragen, die der Dichter ihm leise stellte“, beobachtete Franz Liszt.
Claude Debussy, dessen Talent von einer ehemaligen Chopin-Schülerin entdeckt wurde,
traf 1885 im Alter von 23 Jahren in Rom den 74jährigen Franz Liszt, der ihm aus seinen
romantisch-impressionistischen Klavierwerken (Année de pèlerinage) vorspielte.
Liszt sei der größte Pianist, den er je gehört habe, schwärmte Debussy.
Mit Kompositionen von Chopin, Liszt und Debussy, gespielt von dem Pianisten Martin Engel,
und Texten von Heinrich Heine, gelesen von Burkhard Engel,
wird diese große Zeit wieder lebendig.
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